Biodiversitätsmanagement, Plastik, Verpackungen und nachhaltige Finanzierungskonzepte: An diesen Themen arbeiteten 14 Studierende des MBA Sustainability Managements eine Woche lang mit der Symrise AG zusammen. Im Rahmen des Abschlussworkshops erarbeiteten sie Nachhaltigkeitslösungen mit und für das börsennotierte Unternehmen – pandemiebedingt fand die gesamte Woche digital statt.
Zu Gast bei einem Alumnus: Der diesjährige Herbst-Abschlussworkshop der MBA-Studierenden des Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana fand mit der Symrise AG statt, bei der MBA-Alumni Friedrich-Wilhelm Micus als Director Corporate Communications Nachhaltigkeit vorantreibt.
Großer Player, große Hebel: Workshoppartner Symrise AG
100 Standorte, 150 Absatzmärkte, 3,5 Milliarden Umsatz: Symrise ist ein globaler Anbieter von Duft-, Geschmacks- und Wirkstoffen und entwickelt und produziert Inhaltsstoffe für Hersteller von Parfüm, Kosmetika, Lebensmitteln, Getränken, Tiernahrung und Haushaltsprodukten. Ob Vanille, Zitrus, Zwiebeln oder Blüten – die rund 30.000 Produkte des Unternehmens werden zum Großteil auf der Basis natürlicher Rohstoffe hergestellt. Die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Rohstoffen ist Voraussetzung für den langfristigen Geschäftserfolg. Symrise setzt auf eine nachhaltige Beschaffung und hat bereits 67% der Lieferanten nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet. Das ist einer von vielen Bausteinen der Nachhaltigkeitsagenda, die auch eine Minimierung des ökologischen Fußabdrucks – bis 2030 will der Konzern klimaneutral sein – Produktnachhaltigkeit und soziales Engagement umfasst. 2018 erhielt Symrise als Großunternehmen zum zweiten Mal den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für das besondere Nachhaltigkeitsengagement und die entsprechende Integration in die Unternehmensstrategie.
MBA-Studierende analysieren und entwickeln Lösungen
Nachhaltigkeit ist also kein Neuland für den Konzern mit Sitz in Holzminden, sondern integraler Bestandteil des Wirtschaftens. Trotzdem und gerade deshalb die Nachhaltigkeitsleistungen zu verbessern, Risiken des eigenen Geschäfts rechtzeitig zu erkennen und die Stärken auszubauen, stand im Fokus des Abschlussworkshops im Rahmen des MBA Sustainability Management. Denn im Umfeld des Unternehmens ist viel in Bewegung, z.B. durch steigende regulative Anforderungen an Berichtspflicht und Lieferkettensorgfalt, höhere Erwartungen von Konsument*innen an nachhaltige Produkte und größeres Interesse des Finanzmarkts an Nachhaltigkeitsleistungen. Gemeinsam mit Symrise wurden im Vorfeld drei anspruchsvolle Aufgabenstellungen u.a. zu Biodiversitätsmanagement, Plastik und Verpackungen und nachhaltigen Finanzierungskonzepten entwickelt. Wie kann man das Thema Biodiversität bei komplexen Produkten kommunizieren ohne Greenwashing-Vorwürfe zu riskieren? Wie kann ein strategisch vielversprechendes Positionierungskonzept zum Thema Plastik aussehen und welche Kooperationsformen sind sinnvoll? Und wie können ESG-Kriterien bei Unternehmensakquisitionen strukturiert in Entscheidungsprozesse eingebunden werden? Die MBA-Studierenden arbeiteten mit Symrise eine Woche lang intensiv an Ansätzen und strategischen Handlungsempfehlungen für das Unternehmen. Am Ende der Woche präsentierten alle Gruppen ihre Ergebnisse online einer Jury des Unternehmens.
Herausforderung: „Real Case Studies“ digital bearbeiten
In der Abschlussphase des MBA-Studiums wartet mit dem Workshop immer eine besondere Herausforderung auf die Studierenden: Unter hohem Zeitdruck komplexe Aufgaben eines Unternehmens bearbeiten – und umsetzbare Nachhaltigkeitslösungen finden. Pandemiebedingt wurde das in diesem Herbst in einen gemeinsamen Videokonferenzraum verlagert. In drei Teams arbeiteten die Studierenden gemeinsam mit Themenpartner*innen von Symrise an den „Real Case Studies“ – und auch virtuell war die Lernerfahrung intensiv.
Praxistest für Nachhaltigkeitsmanager*innen
Der Abschlussworkshop ist einer der Höhepunkte des Weiterbildungsstudiengangs MBA Sustainability Management. Jedes Jahr gewinnt das Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana neue Kooperationspartner für das anspruchsvolle Lehrformat. Sowohl Mittelständler wie Edding, Dräxlmaier oder Vaillant, große Unternehmen wie Airbus, Coca-Cola oder Rewe als auch Nachhaltigkeitspioniere wie die GLS Bank, Bionade, Memo oder Werkhaus waren in der Vergangenheit Praxispartner des MBAs. Von der Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis profitieren Studierende und Unternehmen gleichermaßen: Für die angehenden Nachhaltigkeitsmanager*innen ist der Workshop eine Feuertaufe, für Unternehmen eine Quelle für Innovationen und Impulse.
Das Centre for Sustainability Management (CSM) dankt Friedrich Wilhelm-Micus, seinem Team und allen Themenpartner*innen bei der Symrise AG für den spannenden und herausfordernden Workshop.
Weiterlesen:
Nachhaltigkeit bei Symrise – Unternehmenswebsite
Symrise Nachhaltigkeitsbilanz (GRI) 2020
Friedrich-Wilhelm Micus im sustainament-Blog-Interview, 2019
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