MBA Sustainability Management

MBA-Toolbox 2/20: IOOI -Input-Output-Outcome-Impact

In unserer „MBA-Toolbox Sustainability Management“ stellen wir insgesamt 20 Tools aus 20 Jahren MBA Sustainability Management vor. Wir geben ein Intro zu wichtigen Werkzeugen des Nachhaltigkeitsmanagements, liefern Einblicke in die Praxis und stellen Personen aus unserem Netzwerk vor. Heute: IOOI – Input-Output-Outcome-Impact.
Als Praxiscase mit dabei ist der Holistic Impact Incubator (HOLII): Das Inkubationsprogramm für Gründungsideen mit gesellschaftlichem Mehrwert ist nicht nur ein tolles Angebot für die Metropolregion Hamburg/Lüneburg, sondern auch spannend für unsere Toolbox, weil es von Beginn an mit einer klaren Wirkungslogik aufgebaut wurde. In der Toolbox zeigen wir, wie das Programm mithilfe des IOOI-Modells die Effektivität, Effizienz und Nachhaltigkeit des Programms kurz-, mittel- und langfristig überprüft.

„Wir haben die IOOI Methode bereits in verschiedensten Kontexten von kleinen, nachhaltigen Start-ups bis hin zu großen Organisationen wie Fußballbundesligavereinen angewendet. Mich überzeugt dabei immer wieder, wie man mithilfe der Methode implizite Annahmen über die Wirkungen eines Projektes explizit und so messbar machen kann. Durch die Anwendung der IOOI-Methode können Organisationen somit Projekte von Anfang an wirkungsorientiert planen und managen sowie im Laufe der Zeit ihre Wirkung nach außen strukturiert kommunizieren.”

Frederic Penz, HOLII

Tool IOOI zum Download

Inhalt
Intro: Tool IOOI-Methode
Expert*innen kennenlernen: Frederic Penz
Einblicke in die Praxis: Unternehmerische Projekte wirkungsvoll gestalten – Wie der Holistic Impact Incubator (HOLII) die IOOI-Methode nutzt, um ihr Programm für Gründungsideen zu evaluieren.

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Direkt ins Intro lesen: IOOI – Input-Output-Outcome-Impact

In den letzten Jahren hat die Bedeutung der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen stark zugenommen (vgl. Herzig & Schaltegger 2011, 151 f.). Auch im Kontext von Start-ups, die als wichtige Akteure bei der Umsetzung und Beschleunigung von Nachhaltigkeitsinnovationen gelten, ist die Analyse und Vorhersage des unternehmerischen Engagements von zentraler Bedeutung (vgl. Fichter et al. 2022, 1). Einen Ansatz, das Potenzial, die Wirksamkeit und die Effizienz von unternehmerischen Programmen und Projekten ganzheitlich zu beurteilen, stellt die IOOI-Methode (Input, Output, Outcome, Impact) dar. Sie ermöglicht es, Projekte von Anfang an wirkungsvoll zu gestalten und die Wirkung kontinuierlich zu verbessern. Um Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu analysieren und zu verstehen, wie Veränderungen durch bestimmte Aktivitäten oder Interventionen ausgelöst werden, können im Kontext der IOOI-Methode vier Kategorien herangezogen werden (vgl. Kurz & Kubek 2018, 33 f.):

  • Unternehmen investieren nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch andere Ressourcen wie Arbeitszeit und Sachmittel in ihr gesellschaftliches Engagement. Diese investierten Ressourcen werden als Input bezeichnet.
  • Die Ergebnisse und Leistungen, die durch diese Investitionen erzielt werden, werden als Output gewertet.
  • Die direkten Ergebnisse und Auswirkungen, die unmittelbar in der Zielgruppe erzielt werden, gelten als Outcome.
  • Die längerfristigen Auswirkungen auf gesellschaftliche Belange, die über die unmittelbaren Ergebnisse hinausgehen, werden als Impact bezeichnet.

Bei der Planung von Projekten mit dem Ziel, gesellschaftliche Wirkung zu erzeugen, bietet es sich an, die Wirkungslogik zielorientiert von den gewünschten Wirkungen (Impacts) zu den notwendigen Aktivitäten und Inputs zu erstellen. Dabei werden zunächst auf der gesellschaftlichen Ebene die Ziele des Engagements (Impact) festgelegt. Die angestrebten gesellschaftlichen Veränderungen sind oft langfristig und von vielen Faktoren abhängig. Für die Formulierung der Wirkungsziele ist es daher wichtig, so konkret wie möglich die Zielgruppe und einen Zeitrahmen zu formulieren (Bsp.: „Unternehmen X trägt mit seiner Arbeit zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit um X Prozent im Stadtteil X von Lüneburg bis 2030 bei.“). Anschließend erfolgt die Planung, in welcher Zielgruppe welche direkte Wirkung (Outcome) (Bsp.: „Jugendliche können ein Vorstellungsgespräch erfolgreich bewältigen.“) durch welche Leistungen (Output) erzielt werden soll (Bsp.: Bewerbungstraining). Hierbei werden ebenfalls relevante Indikatoren und Messinstrumente (z. B. Fragebögen, systematische Beobachtungen, Dokumentenanalyse etc.) festgelegt, die sowohl qualitative als auch quantitative Aspekte abdecken. Schließlich wird die Ressourcenplanung (Input) durchgeführt, um die erforderlichen Ressourcen für die Umsetzung der Leistungen und die Erreichung der angestrebten Ergebnisse festzulegen (Bsp.: Projektleitung, Projektbetreuer, Raum im Gemeindezentrum) (vgl. Kurz & Kubek 2018, 4 f.). Beim Überprüfen der Plausibilität der Zusammenhänge zwischen den Inputs und den Auswirkungen wird die Wirkungslogik schrittweise andersherum, also von den Inputs zum Impact durchgeführt. Durch ein klares Definieren der Input-, Output-, Outcome- und Impact-Faktoren sowie die Konzeptualisierung der Wirkungslogik lässt sich die Wirkungsmessung sehr zeit- und kostensensitiv aufstellen. Die Kosten einer Wirkungsanalyse, die sich hauptsächlich aus Personalkosten, Druckkosten und Kosten für die Kommunikation der Ergebnisse zusammensetzen, bewegen sich zwischen drei und zehn Prozent des Projektbudgets (vgl. ebd., 53).

Literatur

  • Fichter, K.; Lüdeke-Freund, F.; Schaltegger, S. & Schillebeeckx, S. J. (2022): Sustainability impact assessment of new ventures. An emerging field of research, Journal of Cleaner Production, Vol. 384, 1–12.
  • Herzig, C. & Schaltegger, S. (2011): “Corporate Sustainability Reporting”, in: Godemann, J. & Michelsen, G. (Hrsg.): Sustainability Communication. Dordrecht: Springer, 151–169.
  • Kurz, B. & Kubek, D. (2018): Kursbuch Wirkung. Das Praxishandbuch für alle, die Gutes noch besser tun wollen. Berlin: Phineo gAG, 4–97.
  • Riess, B. (2012): Corporate Citizenship planen und messen mit der iooi-Methode. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.), Bonn. 1–7.

Über diese Toolbox

Die MBA-Toolbox for Sustainability Management ist als Projekt zum 20-jährigen Jubiläum des MBA Sustainability Management am Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg entstanden. An dieser Toolbox haben viele Menschen mitgearbeitet: ehemalige Studierende, Praxispartner*innen, Wissenschaftler*innen, Nachhaltigkeitsmanager*innen, Gründer*innen und alle Expert*innen auf ihrem Gebiet. Wir sagen Danke und freuen uns über das wachsende und wirksame Netzwerk.

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