In unserer „MBA-Toolbox Sustainability Management“ stellen wir insgesamt 20 Tools aus 20 Jahren MBA Sustainability Management vor. Wir geben ein Intro zu wichtigen Werkzeugen des Nachhaltigkeitsmanagements, liefern Einblicke in die Praxis und stellen Personen aus unserem Netzwerk vor. Heute: SWOT-Analyse – Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Bedrohungen). Als Praxiscase mit dabei ist die LUTZ Aufzüge GmbH: In der Toolbox berichtet das Unternehmen über die Zusammenarbeit mit dem MBA und die von Studierenden durchgeführten SWOT-Analysen.

„Durch die Zusammenarbeit mit der Leuphana Universität holen wir uns immer frischen Wind in unser knapp 100-jähriges Unternehmen. Insbesondere die SWOT-Analyse der Studierenden wirft noch einmal einen ganz anderen Blick auf unsere Branche.”

Marcello Pantke, LUTZ Aufzüge

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Thema SWOT-Analyse gemacht? Melden Sie sich gern, wenn Sie einen ergänzenden Beitrag oder Praxisimpuls zum Thema beisteuern möchten: csm-kommunikation@leuphana.de

Direkt ins Intro lesen: SWOT-Analyse

Die SWOT-Analyse ist ein Instrument des strategischen Managements. Im Kontext eines unternehmerischen Problemlösungsprozesses dient sie der umfassenden Analyse der Ausgangslage und der Ableitung möglicher Handlungsoptionen. Das Potenzial der SWOT-Analyse steckt insbesondere in der Zusammenführung der

• internen Faktoren – den Stärken und Schwächen eines Unternehmens
• mit den externen Faktoren – den Chancen und der Bedrohungen durch das Unternehmensumfeld.

Die SWOT-Analyse ermöglicht die systematische Identifikation der Beziehungen zwischen internen und externen Faktoren und befähigt Unternehmen bzw. ihre Entscheider*innen, entsprechende strategische Entscheidungen zu treffen und unternehmerische Maßnahmen aus diesen Beziehungen abzuleiten (vgl. Thommen et al. 2020, 57). Die Kombination der Analyseergebnisse können in einer sogenannten SWOT-Matrix abgebildet werden (vgl. Weihrich 1982, 60).

Als wegweisend in der Entwicklung des Tools und seiner Bedeutung für das strategische Management kann der vielfach zitierte Artikel „The TOWS Matrix – A Tool for Situational Analysis“ (Weihrich 1982) angesehen werden. Ursprünglich als TOWS Matrix vorgestellt, erläutert Weihrich umfassend, wie mithilfe dieses Tools Gelegenheitsfenster aufgrund der eigenen identifizierten Stärken genutzt werden können, um Erfolg zu generieren, oder wie möglichen Bedrohungen, die aufgrund von Unternehmensschwächen der Organisation schaden können, begegnet werden kann.

Trotz eines grundsätzlich einfachen und übersichtlichen Aufbaus besteht die Gefahr einer falschen Anwendung (vgl. Hill & Westbrook 1997, 50 f.). Dies zeigt sich beispielsweise dann, wenn die SWOT-Matrix als reine Sammlung von Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen verstanden wird oder wenn strategische Maßnahmen und Handlungsoptionen unstrukturiert abgeleitet werden. Dies mag auch damit zusammenhängen, dass die SWOT-Matrix noch heute in einzelnen Lehrbüchern falsch abgebildet und erläutert wird.

Literatur

• Hill, T. & Westbrook, R. (1997): SWOT analysis: It’s time for a product recall, Long Range Planning, Vol. 30, 46–52.
• Weihrich, H. (1982): The TOWS matrix – A Tool for Situational Analysis, Long Range Planning, Vol. 15, No. 2, 54–66.
• Thommen, J.-P.; Achleitner, A.; Gilbert, D. U.; Hachmeister, D.; Jarchow, S. & Kaiser, G. (2020): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre.
• Wiesbaden: Springer Gabler, 9., vollständig überarbeitete Auflage.
• Schaltegger, S. & Petersen, H. (2002): Strategisches Umweltmanagement und Öko-Marketing: Grundlagen des Umweltmanagements.
• Lüneburg: Centre for Sustainability Management.