São Paulo wird in der Presse als Stadt der Gegensätze beschrieben oder gar als Moloch bezeichnet (Rappold 2007). Im Stadtgebiet von São Paulo lebten im Jahr 2007 10,9 Millionen Menschen (IBGE 2007). Der Großraum São Paulo hat 19,2 Millionen Einwohner (ebd.). Das eine solche Bevölkerungszahl gravierende soziale und ökologische Probleme mit sich bringt, steht außer Frage. So ist es zum Beispiel richtig, dass neben dem wirtschaftlichen Wachstum vor allem die Favelas in Brasilien und speziell in Sampa in Anzahl und Größe wachsen. Es leben mittlerweile 2 Millionen Menschen in den Favelas von São Paulo. Das sind 37 Prozent mehr als noch vor 5 Jahren (Rapphold 2007). Die Favelas haben soziale und ökologische Wirkungen auf die gesamte Stadt. So ist die hohe Kriminalitätsrate als soziales Symptom zu nennen. Nach Aussage von Amnesty International sterben in kaum einem anderen Land der Welt so viele Menschen durch Schusswaffen wie in Brasilien (AI 2004). Die Gewalt in Brasilien spielt sich vor allem zwischen den so genannten Commandos der Favelas und der Polizei in den Städten Rio und São Paulo ab. Die starke Verschmutzung der beiden Flüsse Tiete und Pinheros ist weitgehend durch die nicht vorhandenen Kanalisationssysteme in den Favelas geschuldet.
Veröffentlicht am 16. Mai 2008