Brasilien gilt heute als eine der aufstrebenden Wirtschaftnationen der Welt. So konnte sich das Land aus der Wirtschaftkrise der 90er Jahre erholen und die Inflation weitgehend eindämmen. Die derzeitigen wirtschaftlichen Wachstumsraten liegen pro Jahr zwischen 2 bis 4 Prozent (Bric Observer 2007).
Hinsichtlich Fläche (8,5 Millionen Quadratkilometer) und Bevölkerung (188 Millionen) ist Brasilien die fünfgrößte Nation der Welt und liegt je nach Berechnungsgrundlage von der Wirtschaftskraft her auf Platz 9 bis Platz 13. Prognosen des BRIC Observers zufolge wird Brasilien in den nächsten 20 Jahren die Wirtschaft Frankreichs überholen und seine Rolle als Global Player ausbauen (ebd.). Der Besuch vom Präsidenten Lula beim letzten G8 treffen in Heiligendamm unterstreicht den wachsende Einfluss Brasiliens in der Welt.
Die Wirtschaftkraft Brasilien wird weitgehend aus seiner Rolle als Produzent von Agrarprodukten (Zucker, Soya) und dem Export von Rohstoffen (Eisenerz) hergeleitet. Da der Tertiarisierungsprozess in Brasilien aber stetig fortschreitet, ist diese Diagnose nur zum Teil richtig. So stellt die Dienstleistungsbranche mit 52 Prozent den größten Sektor in der brasilianischen Wirtschaft dar, die Industrie ist mit 40 Prozent der zweitgrößte Sektor und die Landwirtschaft nimmt nur 8,5 Prozent ein. Dennoch gilt die Landwirtschaft nach wie vor als wichtigster Motor für die Binnenkonjunktur, während der Export von Mineralstoffen die größte Deviseneinnahmequelle ist (ebd.).
Veröffentlicht am 24. April 2008