Die Begriffe werden sehr unterschiedlich verwendet. Besonders verwirrlich ist es, wenn man noch die volkswirtschaftliche, die technische und die betriebswirtschaftliche Literatur vergleicht.
Anbei ein Systematisierungsversuch des CSM:
Öko-Effizienz ist wie Ressourceneffizienz und Ressourcenproduktivität ein relative Kennzahl, die das Verhältnis einer gewünschten Grösse zu einer unerwünschten (Schadschöpfung) darstellt. Der Fokus ist allerdings bei allen drei Begriffen ein anderer:
Öko-Effizienz
Öko-Effizienz = Wertschöpfung/Schadschöpfung (Schaltegger & Sturm 1990, 240ff.)
Es gibt je nach Anwendungsgebiet unterschiedliche Konkretisierungsvarianten und -spezifikationen (z.B. Deckungsbeitrag/unternehmensbezogene Schadschöpfung des Produktes für ein Produkt aus Sicht eines Unternehmen – wenn man also nicht die gesamte Wertschöpfungs/Schadschöpfungskette betrachtet).
Ressourceneffizienz
Dementsprechend ist Ressourceneffizienz auch diejenige Teilbetrachtung bzw. derjenige Teilaspekt der Öko-Effizienz, der sich auf die Ressourcenbetrachtung konzentriert. Emissionen würden z.B. also nicht im Blickpunkt stehen, sondern der Ressourcenverbrauch, bzw. die Materialflüsse.
Eine entsprechende Indikatorengrösse könnte sein: Wertschöpfung/Ressourcenverbrauch.
Ein Beispiel hierfür ist MIPS (Material intensity of the product system, von Weizsäcker 1998; Schmidt-Bleek 1998), dass den Ressourcen- und Materialfluss, der mit einem Produktsystem verbunden ist, in Kilogramm oder Tonnen misst. Manchmal erfolgt allerdings auch hier eine Berücksichtigung von Emissionsmengen. Energieflüsse sind nicht in Energiegrössen (also nicht in kJ), sondern nur als induzierte Materialflüsse berücksichtigt.
Im Kern geht es bei unternehmensinternen Betrachtungen um die Materialflusseffizienz (Produkteinheit/induzierter Materialfluss).
Ressourcenproduktivität
Ressourcenproduktivität ist ein Begriff, der vor allem in der technischen und volkswirtschaftlichen Literatur verwendet wird. Er ist stark mit dem Ressourceneffizienbegriff verwandt. Der Fokus liegt allerdings auf dem BIP oder der Wertschöpfung, die möglichst gross ausfallen soll.
Was kann eine Nation an Wertschöpfung oder BIP erschaffen mit seinen Ressourcen? Ich würde es so formulieren: je ressourceneffizienter die Unternehmen desto höher die Ressourcenproduktivität der Volkswirtschaft.
Stefan Schaltegger