Mitten im Sturm sind am Wochenende 61 angehende Nachhaltigkeitmanager*innen ins Studium gestartet. Der 19. Jahrgang des MBA Sustainability Management bekommt ab jetzt Wissen und Werkzeuge auf den Weg, um nachhaltige Entwicklung unternehmerisch voranzutreiben.
Kennenlernen mit pandemiebedingter Distanz, inhaltliche Impulse im Hörsaal und per Videokonferenz und draußen toben Wind und Regen: Es war eine außergewöhnliche zweitägige Einführungsveranstaltung für den Rekordjahrgang im MBA Sustainability Management. Erstmals in der langen Geschichte des MBA gab es eine hybride Veranstaltung sowohl auf dem Campus in Lüneburg wie auch im virtuellen Raum. So konnten spontan und digital auch all diejenigen teilnehmen, die sturmbedingt bei der Anfahrt gestrandet waren – denn die 61 Studierenden kommen aus allen Teilen Deutschland und einige auch aus Nachbarländern. Das Centre for Sustainability Management (CSM) begrüßt alle neuen Studierenden herzlich, wir freuen uns auf die gemeinsame – und hoffentlich weniger stürmische – Nachhaltigkeitsmanagement-Reise in den kommenden Jahren.
„Let’s make sustainability“ – mit diverser Berufs- und Lebenserfahrung
Neben inhaltlichen Einführungen zu Nachhaltigkeitsmanagement und nachhaltiger Entwicklung ist das gegenseitige Kennenlernen ein wichtiger Teil der Einführungsveranstaltung. Wie unterschiedlich die Perspektiven auf das Thema Nachhaltigkeit allein aufgrund der vielfältigen Berufshintergründe sind, zeigten die Vorstellungsrunden: Naturkosmetik, Automobilzulieferer, Versandhandel, Stadtentwicklung, Chemieindustrie, Bankwesen, IT, Audiotechnik, Energieversorgung, Mode – die Wirkungsbereiche sind vielfältig. Alle Studierenden bringen bereits Berufserfahrung nach ihrem ersten Studienabschluss mit, das ist eine der Zulassungsvoraussetzungen für das MBA-Studium. Im Jahrgangsdurchschnitt sind es rund zehn Jahre, die Bandbreite reicht jedoch von zwei bis 25 Jahren. Im Jahrgangsdurchschnitt sind die Studierenden 37 Jahre alt, sie arbeiten in zahlreichen Branchen und zum Teil bereits als Nachhaltigkeitsmanager*innen. Einige wagen einen beruflichen Neustart und nutzen dafür den MBA. Besonders auffällig in diesem Jahr: Mit der Entscheidung für das MBA-Studium konnten viele der neuen Studierenden unternehmensintern bereits in eine neue Rolle als Nachhaltigkeitsmanager*in wechseln. Sie berichten, wie Stellen geschaffen wurden und – überwiegend – von einer großen Offenheit vonseiten der Unternehmen gegenüber dem Thema. Aufbruchstimmung ist spürbar. „Let’s make sustainability“ gab Studiengangsleiter Prof. Dr. Stefan Schaltegger den neuen Studierenden auf den Weg und ermutigte sie, sich auf dem Weg an dem zu orientieren, was möglich ist und nicht vor den großen Nachhaltigkeitsherausforderungen zu kapitulieren.
Groß denken und die Energiewende unternehmerisch anschieben – Impulsvortrag von Enpal
Was möglich ist, wenn man groß denkt, zeigte Dr. Wolfgang Gründinger, Chief Evangelist bei der Enpal GmbH in seinem Vortrag. Um die Energiewende anzuschieben und Solaranlagen in die Breite der Bevölkerung zu tragen, bietet das Start-up Solarlösungen im Abo-Modell an. Solaranlagen seien wirtschaftlich rentabel und technologisch machbar, trotzdem hätten 90 % der Dächer in Deutschland bisher keine Anlagen, so Gründinger. Ein riesiger Markt und ein großer Hebel für Nachhaltigkeit. Die Lösung des Start-ups: Solarenergie für Eigenheimbesitzer*innen so einfach wie möglich machen und Investitionskosten und Aufwand reduzieren. Mieten statt kaufen und eigenen Strom produzieren –für diese Idee erhielt das Start-up den Next Economy Award 2022 des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Enpal ist das am schnellsten wachsende Energieunternehmen in Europa, installiert aktuell rund 1.000 Anlagen im Monat und überzeugte zahlreiche Investor*innen. „Wir hatten ein größenwahnsinniges Ziel, jetzt rückt es in greifbare Nähe“, so Gründinger. Mit den Studierenden diskutierte er, wie starkes Wachstum in Coronazeiten mit Lieferengpässen und Homeoffice zusammengehen und wie das Thema Recycling angegangen wird.
Praxisbeispiele wie dieses sind ein wichtiger Teil des MBA-Studiums, um das Gelernte direkt mit der Praxis zu verbinden und um Mut zu machen, radikale Wege zu gehen und neu zu denken. Das CSM dankt Dr. Wolfgang Gründinger herzlich für den inspirierenden Impulsvortrag!
Wissen und Werkzeuge für morgen – Netzwerk für übermorgen
Wie können soziale und ökologische Herausforderungen auf unternehmerische Weise gelöst werden? Auf dem Weg zum MBA-Titel eignen sich die Studierenden im Rahmen des Weiterbildungsstudiums neben umfassendem Fachwissen – etwa zu CSR-, Nachhaltigkeits- und Managementfragen – auch passende Werkzeuge wie Methodenwissen und Softskills an. Wichtig dabei: Fundierte theoretische und konzeptionelle Grundlagen, die eine argumentative Tiefe ermöglichen. Denn Ziel ist, die Studierenden zu stärken, mit gut begründeten Nachhaltigkeitslösungen zu überzeugen und nachhaltige Entwicklung so in Unternehmen wirksam voranzutreiben. Das Studienkonzept ermöglicht ein berufsbegleitendes, räumlich flexibles und überwiegend digitales Lernen im eigenen Tempo, Präsenzphasen vor Ort geben Gelegenheit zum direkten Austausch.
Die neuen Studierenden sind nun Teil des größten universitären Netzwerks zum Thema Nachhaltigkeitsmanagement, das jetzt über 750 Studierende und Alumni und zahlreiche Praxispartner umfasst. Der Alumni-Verein des MBA Sustainability Management CSM Alumni e. V. sowie das CSM organisieren jedes Jahr vielfältige Möglichkeiten für Erfahrungsaustausch und persönliche Kontakte.
Hintergrund: Der MBA Sustainability Management startet einmal jährlich im Februar. Regulärer Bewerbungsschluss für einen Studienstart 2023 ist der 30. September. Alle Informationen